ALLES, WAS SIE WISSEN MÜSSEN
 

SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM HAUSANSCHLUSS

ANTRÄGE BEI DEN VERSORGUNGSUNTERNEHMEN EINREICHEN.

Je früher desto besser! Es empfiehlt sich, während der Planungsphase des Hauses die Anträge bei den Versorgern einzureichen. Es ist jedoch wichtig, im Voraus zu überlegen, welche Anbieter gewünscht sind und welche tatsächlich verfügbar sind.



STROM
Den Antrag beim zuständigen Stromversorger muss in der Regel der Elektriker stellen. Nach Antragstellung wird ihr Stromanschluss beim Versorger geplant und kalkuliert. Danach bekommen sie ein schriftliches Angebot zugeschickt das sie dann unterschrieben an den Versorger zurück senden müssen. Erst dann wird der Baubeauftragte des Versorgers tätig.


TELEKOM/INTERNETANBIETER
Hier muss der Bauherr den Antrag selber stellen, entweder über ein Onlineportal oder telefonisch über Bauherrenservice.
Die großen Versorger haben Bearbeitungszeiten von bis zu 16 Wochen.

ERDGAS
Ist von den Anbietern abhängig, meistens können auch hier die Anträge über Webportale erstellt werden.

WASSER
Die Anträge werden hier bei der Gemeinde oder Kommunalunternehmen gestellt.

HAUSEINFÜHRUNG

Die korrekte Auswahl der Hauseinführung hängt von der Bauweise Ihres Hauses sowie der Anzahl der Versorgungsleitungen ab, die in Ihr Haus führen. Es ist entscheidend, dass die Hauseinführung sowohl wasser- als auch gasdicht ist.

Häuser mit Keller erfordern eine der folgenden Hauseinführungen:


MEHRSPARTE
Die Mehrsparte bietet viele Vorteile, sie ist Wasser und gasdicht aber nur wenn sie richtig montiert wurde. Die Mehrsparte wird von vielen Versorgern auch noch bezuschusst .Hier hat jeder Versorger seinen eigenen Zugang zum Haus, durch spezielle Abdichtelemente innen und außen wird jedes Kabel und Leitung extra abgedichtet. Weiterer Vorteil der Mehrsparte ist, das man diese außen mit starren oder flexiblen Rohre 75Ø  bis zum Anschlusspunkt der Versorger verlängern kann. So das im schlimmsten Fall, wenn eine ihrer Leitung ins Haus in 20 Jahren defekt sein sollte, muss man nur noch am ende des Rohres (Anschlusspunkt Versorger) aufgraben und die Leitung bis ins Haus rausziehen und eine neue Leitung einziehen. Ihr vor 20 Jahren mühevoll angelegter Garten wird so nicht beschädigt. Es können auch später noch Leitungen/Kabel eingezogen werden z.b. bei einem späteren Glasfaserausbau. Die Mehrsparte wird entweder in ein 200Ø Futterrohr eingebaut, das schon beim Kellerbau mit in den Beton eingebracht wird oder später durch eine Kernbohrung 200Ø. Die richtige Position für die Hauszuführung sollte gut geplant sein, mit einem Abstand von 5 - 10 cm zu einer innenliegenden Wand, da die Versorger ihre Leitungen nicht um 90 Grad knicken können und so hässliche Bögen entstehen.






FUTTERROHR
Futterrohre werden beim Bau des Kellers mit einbetoniert,
die Versorgungsleitungen werden dann mit Gummipressdichtungen abgedichtet.
Hier braucht ihr für jeden Versorger ein extra Rohr,
das Futterrohr am besten mit einem Durchmesser von 100 wählen,
da sonst die Gummipressdichtungen sehr teuer werden können.
Bitte auch die richtigen Rohre benutzen mit Mauerkragen.



KERNBOHRUNG
Die Hauszuführung können sie auch später
mit 100Ø Kernbohrung erstellen,
hier gilt wie beim Futterrohr je Versorger
 eine  Bohrung, auch hier werden
 die Leitungen mit Gummipressdichtungen abgedichtet.

Für Häuser ohne Keller.



FUSSBODENEINFÜHRUNG

Diese gibt es in mehreren Varianten in Reihe 2,3 oder 4 Sparten
 (Hauseinführungen) oder Rund mit 4 Sparten (Hauseinführungen)
Zu beachten ist das die Fußbodeneinführung vor der Bodenplatte
 eingebaut wird und diese mit speziellen druckfesterrohre
 verbunden wird, diese braucht ihr nur unter der Bodenplatte
 und könnt dann auf die wesentlich billigeren Rohren 75Ø
 umschwenken und diese bis zum Anschlusspunkt des Versorgers legen. Auch diese Mehrsparte ist Wasser und Gasdicht.
Sie bietet die gleichen Vorteile wie die Mehrsparte im Keller.












EINZELEINFÜHRUNGEN

Es gibt auch spezielle Einzeleinführungen, diese sind aufgebaut wie die Fußbodeneinführung Mehrsparte nur einzeln.
Macht Sinn wenn die Versorgungsleitungen in verschiedene Räume oder Positionen im Technikraum sollen Die Einzeleinführung am besten mit einem Abstand mit 5 cm zu einer Wand einbauen.




TIEFBAU BAUSEITS

Sie können den Tiefbau auch selbst ausführen und euch eine ganze Stange Geld sparen. Das geht allerdings nur wenn ihr Grundstück vollerschlossen(die Versorgungsleitungen liegen bereits auf eurem Grundstück) ist oder sie nicht in den öffentlichen Grund müsst


Sie müssen nach Angaben der Versorger den Graben
öffnen und die Leitungen auf die geforderte tiefen legen.
Wasser 1,20 m - 1,50 m
Erdgas 0,90 m - 1,20 m
Strom 0,70 m - 0,90 m
Kommunikation 0,60 m -0,80 m

Versorgern die Leitungspläne auch Spartenpläne genannt einholen. Nur wenn sie die Pläne haben sind sie auch versichert, falls sie eine Leitung beschädigen. Wenn sie die Spartenpläne nicht anfordert haben und eine Leitung beschädigen, ist dies grob fahrlässig.
Wenn sie die Versorgungspläne haben, sind sie versichert.

An den Anschlusspunkten der Versorger müssen so genannte Montagegruben (Muffenlöcher) entstehen, der Monteur der die Versorgungsleitung anschließt braucht natürlich auch etwas Platz um sicher arbeiten zu können.
 Die Versorgungsleitungen müssen komplett freigelegt werden,  auch unter den Rohren bzw. Kabeln. Achtung ab einer Tiefe von 1,20 m sollte ein Verbau in der Baugrube angebracht werden, dieser dient zur Sicherheit in der Baugrube.
Wenn der Monteur keinen oder zuwenig Platz hat,
 wird er die Montage verweigern und ihnen wird eine zweite Anfahrt berechnet.




Das bedeutet unter und über den Leitungen muss eine Sandschicht eingebracht werden, unter den Leitungen so das kein Stein auf die Leitung drückt, über den Leitungen wird eine 10 cm Sandschicht gegeben. Falls die Leitungen innerhalb von 5 Jahren durch falsches zufüllen des Grabens kaputt gehen müsst ihr den Schaden selber bezahlen.

Also erst Leitungen einsanden, dann kommt ein breites Warnband, dann wird der Graben verfüllt, verdichtet.
30 cm unter der fertigen Oberkante sollte nochmal ein Warnband liegen.





 

EIN HAUSANSCHLUSS 

 

EIN TIEFBAUER
 EIN GRABEN

 

 


Das geht nur mit einer Leistungsstarken Mannschaft,
guten Versorgern und Bauherrn die ihre Hausaufgaben
gemacht haben


Leider weiß ich nicht wie es in anderen Versorgungsgebieten ist, 
bei uns werden Hausanschlüsse koordiniert,
das funktioniert aber nur mit den richtigen Versorgern.

Der Vorteil in unserer Firma ist das wir selber Strommontagen
und sämtliche Komunikationsmontagen erledigen können,
da auch wir nicht alles können und dürfen brauchen wir
auch unterstützung z.b. Gasschweißer oder Wasserwart.
 Die Termine mit diesen  werden aber von uns so koordiniert das diese an dem Tag kommen und ihre Leitungen anschließen.

Hier wird bei einem Vororttermin auf dem              Baugrundstück mit dem Bauherrn abgestimmt welche Versorger er beantragt hat, dann schreiben wir diese verschiedenen Versorger an und holen uns die Aufträge.

Wenn wir alle im Hause haben wird mit dem Bauherrn der Ausführungstermin geplant.

Die Vorteile für den Bauherrn sind klar, es wird einmal aufgegraben und alle Leitungen sind im Haus.
Wenn jeder Versorger sein eigenes Brötchen bäckt, kann es passieren das der gleiche Graben bis zu viermal geöffnet wird.


DER TECHNIKRAUM







Der Technikraum sollte gut geplant sein, der Hausanschlusskasten (HAK) braucht gewisse Sicherheitsabstände. Wenn hier ein Monteur daran arbeitet und ein Lichtbogen entsteht, muss der Monteur nach hinten flüchten können. Das heißt links und rechts 30 cm vom Hausanschlusskasten  und nach vorne 1,20 m  freie Fläche muss gegeben sein. Diese Maße gelten auch bei der Zählerverteilung. Wenn ihr die Sicherheitsabstände nicht einhaltet bekommen sie auch keinen Zähler vom Elektroversorger. Genau so dürfen über dem Hausanschlusskasten keine Wasserleitungen verlaufen.